In einem interessanten Radiobeitrag wurde auf Deutschlandfunk Kultur die Wichtigkeit der Förderung von Mehrsprachigkeit von Kindern thematisiert:
„Neue Befunde aus den Wissenschaften die weisen einfach darauf hin, dass wir beim Erwerb von Sprachen so ganz alte lieb gewordene Denkweisen über den Haufen werfen müssen. Dazu gehört auch, dass man zum Beispiel in Deutschland möglichst viel Deutsch lernen muss, Deutsch sprechen muss, in den Familien und in den Schulen und in der Umgebung, um auch wirklich dann Deutsch zu erwerben. Das ist nicht so. Die Rechnung, dass ein Mehr an Deutschstunden zum Beispiel auch in der Schule zu besseren Deutschnoten führen würde, die ist von Wissenschaften mittlerweile ad absurdum geführt worden.
Wird eine Muttersprache nicht richtig gefördert, auch durch Sprechen, Lesen, Hören usw., dann baut sie sich einfach nicht richtig auf. Das passiert also immer dann, wenn der Prozess des Erwerbs der Muttersprache früh abgebrochen wird, auch durch Migration oder wenn sie vernachlässigt wird, weil die Eltern mit ihren Kindern nicht sprechen oder aber auch das Erlernen einer Zweitsprache, z.B. Deutsch in Deutschland, aufgezwungen wird. Dann kommt es dazu, dass eine Muttersprache nicht richtig gefördert werden kann. Das ist fatal. Weil das Referenzmodell der Muttersprache fehlt. […]
Wenn wir Integration ernst nehmen, dann müssen wir Muttersprachen fördern.“, so Prof. Heiner Böttger zu dessen Forschungsschwerpunkte der neurobiologische und didaktische Aspekte des Spracherwerbs gehören.
Hier der direkte
Link zur mp3-Datei der Sendung (Länge ca. 30 Min).
Muttersprache fördern, warum?
15
Feb